Das um 1555 gefertigte Gemälde war ursprünglich für die Jesuitenkirche in Venedig bestimmt, wurde aber durch ein anderes Gemälde des Künstlers ersetzt.
Der Bamberger Dompropst Johann Christoph Neustetter-Stürmer (1570-1638) kaufte das Bild und stiftete es dem Bamberger Dom. Von der Mitte des 17. Jahrhunderts an bis 1836 diente das Gemälde dort als Altarblatt. 1937 gelangte es als Leihgabe im Tausch gegen den Veit-Stoß-Altar in die Obere Pfarre.
Der Aufbau des Bildes ist sehr dramatisch und außergewöhnlich. Voller bewegter Anteilnahme stehen die Apostel um den Sarg Mariens. Sie wird von Engeln emporgehoben. Ihr Sohn Jesus kommt ihr vom Himmel her entgegen, um sie in Empfang zu nehmen. Als Zeichen der Vollendung ihres Lebens und damit ihrer Aufnahme in den Himmel, berühren sich die Heiligenscheine von Jesus und Maria in der Bildmitte.
Walter Milutzki