Der bereits schon erwähnte barocke Hochaltar von 1714 zeigt einen Blick in einen himmlischen Thronsaal. Der ganze Altar ist als theatrum sacrum gestaltet. Über dem Tabernakel befindet sich die Gottesmutter mit dem stehenden Jesuskind auf dem Schoß, das einen Vogel in der Hand hält. Die Figur, eine Kölner Arbeit aus dem Jahre 1300, ist aus Nussbaumholz geschnitzt und gefasst. Seit Jahrhunderten und bis heute, wird diese Figur als Gnadenbild verehrt. Die vier großen in weiß gehaltenen Evangelisten weisen in auffälligen Gesten auf Maria und ihr Kind hin. Darüber ist das Wappen des Altarstifters Lothar Franz von Schönborn (1655-1729), Fürstbischof von Bamberg und Fürsterzbischof von Mainz, angebracht. Im Auszug des Altares befindet sich eine Darstellung von Gottvater und dem Hl. Geist. Der in dieser Dreifaltigkeitsgruppe fehlende Sohn Gottes erfährt seine Ergänzung durch die stehende Jesusfigur auf dem Schoß der Gottesmutter. Engel und Putten umgeben diese Dreifaltigkeitsdarstellung. Sie tragen die Symbole der Lauretanischen Litanei in ihren Händen, die auf Maria Bezug nehmen.
Walter Milutzki